Stoppkurse werden in New York oder London Stop Loss genannt. Ein Stoppkurs ist ein Wertpapierauftrag, den ein Anleger in seinem Wertpapierdepot setzt. Ziel des Stoppkurses ist es, dass eine Aktie automatisch verkauft wird, sobald sie einen festgelegten Kurs (den Stoppkurs) unterschreitet. Der Stoppkurs sorgt sozusagen dafür, dass Verluste aufgehalten werden (Stop Loss). Auf den ersten Blick erscheint ein solcher Stoppkurs unter Umständen wenig Sinn zu machen. Denn der Anleger will schließlich seine Aktien mit Gewinn verkaufen. Doch der Markt bzw. die Aktie entwickelt sich nicht immer so, wie es der Anleger erwartet hat. Einen Stoppkurs setzen bewirkt zwar, dass die Verkaufsorder beim Unterschreiten ausgelöst wird. Doch auf der anderen Seite bewahrt es den Anleger vor noch größeren Verlusten. Stoppkurse werden auch oft von Anlegern genutzt, wenn Sie nicht regelmäßig in ihrem Depot sind. So kann man z.B. für seine Aktien Stoppkurse setzen und dann ganz entspannt in den Urlaub fliegen. Stoppkurse werden auch dazu benutzt um erzielte Gewinne zu sichern. Befindet sich z.B. eine Aktie in einer kontinuierlichen Aufwärtsbewegung sollte der Anleger jedoch regelmäßig den Stoppkurs der aktuellen Kursentwicklung anpassen. (Wenn der Kurs steigt den Stoppkurs erhöhen.) Hier stellt sich für den Anleger eine entscheidende Frage:
Wo liegt der optimale Stoppkurs?
Pauschal kann man raten, dass ein Stoppkurs für einen Standardwert (DAX / MDAX) ca. 10 Prozent vom Kurs abweichen sollte. Bei volatilen Spezialwerten sollte der Abstand etwas größer sein. Doch auch eine solche Faustformel wird hin und wieder im wahrsten Sinne des Wortes ausgestoppt. Wie aktuell das Beispiel des DAX-Titel Hypo Real Estate gezeigt hat. Hier hatte die Aktie innerhalb eines Tages einen Kursverlust in Höhe von 30 Prozent erlitten. (Nebenbei erwähnt war dies der größte Kursverlust innerhalb eines Tages von einem DAX-Titel und es wurden sicher eine hohe Anzahl an Verkäufen durch gesetzte Stoppkurse ausgelöst.) Die beigefügte Grafik zeigt unter anderem auch das Handelsvolumen an.
Viele Anleger richten ihre Stoppkurse nach den Empfehlungen von Banken und Analysten. Hier ist es nicht empfehlenswert glatte Werte wie z.B. einen Stoppkurs von 50 Euro zu wählen. Um nicht im Fall der Fälle in eine Welle von ausgelösten Stoppkursen bei populären Werten zu geraten sollten Anleger schiefe Werte wie 50,17 Euro wählen.
Es ist außerdem auch möglich einen Stoppkurs zu setzen und diesen mit einem Limit für den Verkaufspreis zu kombinieren. Die Stopporder wird zwar beim Unterschreiten des Stoppkurses aktiviert, jedoch erfolgt nur ein Verkauf, wenn der Verkaufspreis über dem gesetzten Preislimit liegt. Die Ausführung der Order findet in diesem Fall nicht zwangsläufig statt. Im aktuellen Fall der Hypo Real Estate wurde somit bei einigen Anlegern kein Verkauf ausgelöst, obwohl der gesetzte Stoppkurs deutlich unterschritten wurde.